Auf ein Wort: Mit Gott gehen

Ich erinnere mich gut; wenn ich als Kind meine Mutter mal wieder mit irgendetwas nervte, bekam ich irgendwann zu hören: „Geh mit Gott – aber geh!“; ein diskreter Hinweis darauf, dass ich doch bitte die Tür von der anderen Seite zumachen soll.

Mit Gott gehen - das meint eigentlich genau das Gegenteil, nämlich dass ich die Tür in die Weite öffnen, dass ich mich aufmachen soll. Und dass Gott eben nicht auf der anderen Seite der Tür zurückbleibt, sondern mitgeht.

Wenn wir mit Gott gehen, dann gehen wir mit “Vater, Sohn und Heiligem Geist“.

 

Gott Vater – er ruft mich heraus, lockt mich zum Leben, befreit mich aus meinen Gefängnissen, schenkt die Verheißung.

 

Gott Sohn – er gesellt sich auf dem Weg dazu, manchmal unerkannt, wird Gefährte im Unterwegssein.

 

Gott Heiliger Geist – er schenkt und gibt mir das, was ich für den Weg brauche: Er ist das Feuer und die Leidenschaft, er gibt mir Stärke und Einsicht, er wärmt und tröstet.

 

Für meinen Weg in die Freiheit und in das Leben brauche ich alle drei: den Ruf, der mich herauslockt; den Gefährten, der mitgeht; denjenigen, der mir die Gaben und Fähigkeiten für den Weg schenkt.

Und auch wenn wir das Geheimnis von Dreifaltigkeit vielleicht nicht erklären können, könnten diese drei Dimensionen „es“ doch erfahrbar werden lassen: herausrufen – mitgehen – beschenken.

Ich brauche den Ruf, ich brauche den, der mitgeht – und ich brauche Proviant für unterwegs.

Dann kann ich mich getrost auf den Weg machen – mit Gott.

Andrea Schwarz