Meditationstexte aus "Dem Himmel näher" Bergmeditationen eines Einsiedlermönchs. Verlag Neue Stadt. Texte Stefan Liesefeld


 

"Gewaltig ist Gott in der Höhe"

(Psalm 93,4),

die unberührten Gipfel sprechen von ihm.

In ihrer majestätischen Größe sind die Berge ein augenfälliges Zeichen, ein Ansporn,

die Seele immer wieder zu erheben über das Getriebe irdischer Aktivitäten.

 


 

Wenn Gott uns seine Herrlichkeit zeigt, erklingt in der Seele ein Lied:

"Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott.

Denn er kleidet mich in Gewändern des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit,

wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt" (Jesaja 61,10)

 

Die Freude des Herzens "singt" in den Augen eines Menschen, der nah bei Gott ist.


 

 

Wer sich in die Einsamkeit der Berge zurückzieht, erkennt ungeschützt die eigene Ohnmacht.

 

 Niemand kann uns so verstehen wie Jesus, niemand kann uns trösten und helfen wie er.


 

In der Einsamkeit der Berge wird das Kreuz zur Mitte des Lebens.

Dort findet der Einsiedler Zuflucht; im Schatten des Kreuzes erblüht das Leben.


Die Größe Gottes fasziniert. Sie erschreckt nicht, bedrückte nicht, sondern erfüllt das Herz mit Freude - mit der Freude darüber, dass wir frei werden von den Illusionen über uns und einstimmen in den Lobgesang:

"Du allein bist der Heilige,

du allein der Herr,

du allein der Höchste."